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„Uhrwerk Ozean“ liefert Beitrag zur Klimaforschung

Zeppelin NT von erfolgreicher Expedition zurückgekehrt

Friedrichshafen, 07.Juli 2016: Zehn Tage lang war der Zeppelin NT aus Friedrichshafen im Rahmen der Expedition „Uhrwerk Ozean“ des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) unterwegs und ist vergangene Woche nach erfolgreichem Abschluss der Mission wieder gut an den Bodensee zurückgekehrt. Prof. Dr. Burkard Baschek, Leiter des Instituts für Küstenforschung am Helmholtz-Zentrum Geesthacht, hat mit seinem Team das einzigartige Forschungsprojekt „Uhrwerk Ozean“ ins Leben gerufen. Ziel dieses Projekts ist die Untersuchung kleinster Wasserwirbel im Meer. Diese Wirbel greifen wie die Zahnrädern eines Uhrwerks ineinander und beeinflussen so die Zirkulation der Ozeane.

Die Forscher sind begeistert von den während der Expedition gewonnenen Daten. Die Wissenschaftler vermuten, dass die kleinen Meereswirbel für den globalen Energiehaushalt eine wichtige Rolle spielen und sowohl unser Klima als auch die Produktivität der Meere und die Fischwanderung beeinflussen.

Fundierte Aussagen dazu soll die Expedition „Uhrwerk Ozean“ liefern, bei der weltweit erstmalig ein Forschungszeppelin in der Küsten- und Meeresforschung zum Einsatz kam. Ausgerüstet mit Spezialkameras war es die Aufgabe des Luftschiffs, diese kleinen Wasserwirbel aufzuspüren. Gleichzeitig fungierte es als fliegende Schaltzentrale der Mission. Vom Zeppelin aus dirigierte Expeditionsleiter Burkard Baschek die beteiligten Forschungsschiffe und Flugzeuge.

An allen fünf Messtagen konnten vielversprechende Daten gewonnen werden. Unter anderem war es zum ersten Mal möglich, den gesamten Prozess eines Wirbels mit rund 400 Metern Durchmesser über einen Zeitraum von sechs Stunden zu verfolgen – von der Entstehung bis zu seinem Verfall. Derartige Beobachtungen sind nur aus der Luft möglich. Luftschiffe sind hierbei die bestmöglichen Arbeitsplattformen. „Sehr schön auch, dass wir uns am Anfang der Messung etwa 50 Minuten mit dem Zeppelin wirklich direkt über dem Wirbel aufhalten konnten“, so Baschek nach diesem Messflug.

Dr. Otmar Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, ist davon überzeugt, dass die Expedition „Uhrwerk Ozean“ unser Verständnis von klimatischen und ozeanografischen Zusammenhängen grundlegend verändern wird.  „Jetzt sind wir auf die Datenauswertung in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren sehr gespannt,“  so Bascheck.

Auch das Zeppelin-Team ist mit dem Verlauf der Expedition sehr zufrieden. „Die Zusammenarbeit mit dem Forscherteam war hervorragend. Wie in einem Uhrwerk, haben alle Zahnräder perfekt ineinander gegriffen“, so Fritz Günther, Flugbetriebsleiter der Deutschen Zeppelin-Reederei GmbH. „Solche Forschungseinsätze sind für uns Piloten eine hochinteressante Abwechslung zu den Passagierflügen hier am Bodensee. Die geforderte Präzisionsfliegerei während einer Mission unterscheidet sich doch sehr von den touristischen Flügen. Die physischen und psychischen Herausforderungen sind bei diesen wissenschaftlichen Einsätzen andere als bei einem Passagierflug, der nur zwischen 30 und 120 Minuten dauert. Zum Beispiel ein Schwebeflug über Land fordert den Piloten deutlich weniger als ein punktgenauer Schwebeflug über dem offenen Meer.”

Uhrwerk Ozean

Zeppelin NT im Forschungseinsatz für das Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) Foto: Torsten Fischer

Das Expeditions-Branding des „Uhrwerk Ozean“-Zeppelins ist übrigens das Zeppelin-Branding Nummer 50. Ein Branding-Jubiläum sozusagen!  Weitere Informationen rund um die Expedition „Uhrwerk Ozean“ sowie den Zeppelin NT gibt es unter www.uhrwerk-ozean.de und www.zeppelinflug.de

Quelle: ZLT Zeppelin Luftschifftechnik