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Power-to-Liquid Pilotanlage

Power to Liquid

Baugesuch für Power-to-Liquid Pilotanlage läuft

• Gemeinsames Projekt mit Audi und Ineratec
• Investition von 3,5 Millionen Euro am Wasserkraftwerk
• Synthetischer Diesel aus Ökostrom

Laufenburg, 1. Februar 2018. „Wir stellen erneuerbare Energie zum Tanken bereit. Das ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende“, sagt Dr. Sabine von Manteuffel, Mitglied der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG. Energiedienst plant gemeinsam mit der Audi AG und der Ineratec GmbH eine Pilotanlage zur Erzeugung von klimaneutralen Kraftstoffen am Wasserkraftwerk Laufenburg in der Schweiz.

Energiedienst hat dafür nun das Baugesuch beim Kanton Aargau eingereicht. Mit dem Bau wird im Frühjahr begonnen. Es ist vorgesehen, bereits in diesem Jahr die ersten Liter synthetischen Diesels in Laufenburg zu produzieren. Gemeinsam werden die drei Unternehmen rund 3,5 Millionen Euro in den Aufbau der innovativen Pilotanlage investieren.

Power-to-Liquid

Die Power-to-Liquid-Anlage soll auf dem Kraftwerksgelände Strom aus Wasserkraft zu synthetischem Treibstoff und Wachsen transformieren. Sie besteht aus drei Containern und einem Trafohaus. Die Anlage hat eine Kapazität von rund 400.000 Litern pro Jahr. Das Karlsruher Unternehmen INERATEC GmbH, eine Ausgründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), stellt die mobile und dezentral einsetzbare Pilotanlage her.

Noch sind strombasierte Kraftstoffe eine Zukunftstechnologie. Schon bald aber könnten sie sich als echte ergänzende Alternative zur Elektromobilität etablieren. Die Vorteile liegen auf der Hand: Überschüssiger Strom aus erneuerbarer Erzeugung kann gespeichert werden und bei Bedarf umweltfreundlich Fahrzeuge mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren antreiben. Zudem verringern sie die Abhängigkeit von Ländern mit Erdöl- und Gasvorkommen. Die Experten sind sich einig: Die Power-to-Liquid-Technologie entwickelt sich zu einer tragenden Säule der Energie- und Mobilitätswende. Energiedienst ist an diesem zukunftsträchtigen Thema von Beginn an dabei.

Der vor Ort im Wasserkraftwerk produzierte Ökostrom erzeugt durch Elektrolyse Wasserstoff, der mit CO2 aus biogenen Anlagen zusammengebracht und im Fischer-Tropsch-Verfahren zu Kohlenwasserstoffen synthetisiert wird. Die Kohlenwasserstoffe können zu synthetischem Diesel (e-fuels) für CO2-freies Autofahren und Wachsen, zum Beispiel für die Kosmetik- und Nahrungsmittelindustrie umgewandelt werden. Diese Produkte enthalten anders als aus Erdöl gewonnener Diesel keine Schadstoffe. Der synthetische Diesel verbrennt zum Beispiel nahezu schwefelfrei. Zudem entsteht durch den Prozess Wärme, die für Industrieanlagen und Wärmeversorgung in Quartieren genutzt werden könnte.

„Das Pilotprojekt ist ein gutes Beispiel für die Sektorkopplung in der Energiewende. Denn wenn es um die Reduktion des Kohlendioxidausstoßes und die effiziente Speicherung von erneuerbaren Energien geht, müssen die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität zusammenspielen. Das funktioniert hier ausgezeichnet“, ergänzt Dr. Sabine von Manteuffel.

Auch am eigenen Wasserkraftwerk in Wyhlen arbeitet Energiedienst zusammen mit dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) am Thema Wasserstoff. Hier entsteht eine sogenannte Power-to-Gas-Anlage, die ebenfalls mit Elektrolyse Wasserstoff erzeugt. Dieser wird allerdings nicht weiterverarbeitet, sondern dient direkt als Kraftstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge, zum Beispiel Autos oder Züge.

www.energiedienst.de/power-to-liquid

Unternehmensinformation

Die Energiedienst-Gruppe ist eine regional und ökologisch ausgerichtete deutsch-schweizerische Aktiengesellschaft. Das Energieunternehmen erzeugt Ökostrom aus Wasserkraft und vertreibt Strom sowie Gas. Eigene Netzgesellschaften versorgen die Kunden mit Strom. Zudem wächst Energiedienst in neuen Geschäftsfeldern, die die dezentrale erneuerbare und digitale Energiewelt der Zukunft ermöglichen. Für die Energiewende ihrer Kunden bietet die Unternehmensgruppe intelligent vernetzte Produkte und Dienstleistungen, darunter Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen, Stromspeichersysteme und Elektromobilität nebst E-CarSharing. Die Energiedienst-Gruppe beliefert über 270.000 Kunden mit Strom. Sie beschäftigt rund 940 Mitarbeitende, davon etwa 50 Auszubildende. Zur Gruppe gehören die Energiedienst Holding AG, die Energiedienst AG, die ED Netze GmbH, die EnAlpin AG im Wallis sowie die Tritec AG und die winsun AG. Die Energiedienst Holding AG ist eine Beteiligungsgesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG in Karlsruhe.

Power to Liquid

Quelle: Energiedienst Holding AG