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Power to Liquid – Klimaziele der Luftfahrt erreichbar

Greener Skies Ahead 2017

PtL-Solutions for a Sustainable Aviation

Gestern fand im Haus der Deutschen Welle in Bonn die 8. Internationale Konferenz für eine nachhaltige Luftfahrt und die Zukunft des Luftverkehrs statt. Die Veranstaltung im großen Gremiensaal war mit etwa 70 Teilnehmern gut besucht. Nachdem in einem Grußwort Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, den Teilnehmern seine besten Wünsche zum guten Gelingen der Konferenz ausgesprochen hatte, begann ein spannender Gedankenaustausch rund um das Thema „Power to Liquid“.

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Power to Liquid

Das Thema der Konferenz war die Einführung eines synthetischen, CO2-neutralen Kraftstoffs für die Luftfahrt nach dem sogenannten „Power to Liquid“-Verfahren (PtL). Mit einem solchen PtL-Treibstoff können die Klimaziele der Luftfahrt erreicht werden und damit ein wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Pariser Klimaziele geleistet werden. Der Technology-Readiness-Level (TRL), ein Indikator zur Beurteilung der Technologiereife liegt bereits nahe dem Maximum.

In zahlreichen Vorträgen und Diskussions-Foren bekräftigten die Teilnehmer das große Potenzial und den hohen Reifegrad von PtL. Die große Herausforderung bestehe nun darin, zeitnah eine PtL-Produktionsanlage in industriellem Maßstab zu finanzieren und in Deutschland zu errichten. Die benötigten Erneuerbaren Energien stehen in Form von Wind und Sonne auch in Deutschland in ausreichendem Maße zur Verfügung um Wasserstoff als Grundelement des synthetischen Kraftstoffs zu produzieren.

Mit der nachfolgenden „Fischer-Tropsch-Synthese“ entstehen dann die Kohlenwasserstoffe aus denen das synthetische Kerosin gebildet wird. Der Ressourcenverbrauch von Wasser und Fläche ist bei PtL nur ein Bruchteil gegenüber den sogenannten „Biofuels“, die aus Biomasse oder Abfällen gewonnen werden.

Power to Liquid

Harry Lehmann (Umweltbundesamt) unterstrich die enormen Potenziale von PtL beim Klimaschutz

Erik Lindbergh

Der Gründer der XPRIZE-Stiftung Erik Lindbergh und Enkel des berühmten Luftfahrtpioniers Charles Lindbergh, begeisterte die Konferenzteilnehmer mit einem spannenden und emotionalen Vortrag zu den Meilensteinen technologischer Entwicklung und deren Machbarkeit, wenn Menschen mit Herz und Verstand an die vorhandenen Herausforderungen herangehen.

XPRIZE

Erik Lindbergh begeisterte die Konferenzteilnehmer mit seinem Vortrag

Spätestens nach diesem Vortrag waren sich die Teilnehmer der Konferenz darüber einig, dass es nicht mehr darum geht, ob PtL-Treibstoffe für die Luftfahrt wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll produziert werden können, sondern dass es nun „nur“ noch um das Problem geht, entsprechenden Handlungsdruck in Politik und Gesellschaft zu erzeugen. Wenn insbesondere der Passagier von dem enormen Potenzial von PtL-Treibstoffen Kenntnis hat und deren Verwendung in der Luftfahrt auch einfordert, dann wird der PtL-Treibstoff auch bald produziert und geflogen werden.

Resolution

Um einen ersten kräftigen Impuls in dieser Richtung zu geben, verabschiedeten die Konferenzteilnehmer eine entsprechende Resolution, die an die Delegierten der kommenden Weltklimakonferenz COP23 im November in Bonn übergeben werden wird.

Den finalen Text der Resolution verlas Terry Swartzberg, der als bekannter US-amerikanischer Fachjournalist und Wahlmünchner gemeinsam mit Ralf Nolting und Prof. Hansjochen Ehmer die Moderation der Konferenz übernahm.

Der Präsident der IASA e.V. und Gastgeber der Konferenz Rudolf (Rolf) Dörpinghaus unterstrich in seinem Vortrag die enormen Vorteile für Luftfahrt, Gesellschaft und Umwelt, die durch die Verwendung von PtL-Fuels entstehen würden. Da PtL-Treibstoffe keinen Schwefel und keine Aromaten enthalten, reduzieren sich auch die Emissionen von Luftschadstoffen. Mit dem geschlossenen CO2-Kreislauf kann die Luftfahrt einen bedeutenden Beitrag zur Abmilderung des stattfindenden Klimawandels leisten, der ja maßgeblich durch den anthropogenen Effekt (Einfluß des Menschen auf das Klima) geprägt ist.

nachhaltige Luftfahrt

Rudolf (Rolf) Dörpinghaus, Präsident der IASA e.V.

Herr Dörpinghaus schloß dann die Konferenz mit einem Appell an die Teilnehmer, den gemeinnützigen Luftfahrtverband IASA auch weiter tatkräftig bei deren Informations- und Umsetzungsprojekten zur „Power to Liquid“ zu unterstützen.

Quelle: IASA e.V.