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Luftverkehr: Globales Klimaschutzabkommen hat höchste Priorität

BDL/Siegloch: Nationale Alleingänge nicht zielführend

Berlin, 21. März, 2016: Zwischen der Generalsekretärin der UN-Luftfahrtorganisation ICAO, Dr. Fang Liu, und dem BDL-Präsidenten Klaus-Peter Siegloch herrscht Einigkeit darüber, was im internationalen Luftverkehr derzeit höchste Priorität hat: die Verabschiedung eines internationalen Klimaschutzabkommens. Das wurde beim Treffen von Spitzenvertretern beider Organisationen in Berlin deutlich.  „Die ICAO hat in den vergangenen Jahren mit großer Entschlossenheit  daran gearbeitet, ihre Mitgliedsstaaten auf dem Weg zu einem CO2-neutralen Wachstum des internationalen Luftverkehrs ab 2020 zu unterstützen. Erst kürzlich wurde mit der Festlegung des ersten CO2-Standards für Flugzeugemissionen ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg erreicht“, sagte Dr. Fang Liu am Montag in Berlin.  „Mit Blick auf unsere Generalversammlung im September suchen wir jetzt auch weltweit Befürworter eines neuen, marktbasierten Instrumentes, das maßgeblich dazu beiträgt, unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Deutschland war bislang eine sehr wichtige Stimme in dieser Diskussion und wir setzen auch weiter auf die Unterstützung von deutscher Seite.“

Seit 1990 haben die deutschen Fluggesellschaften ihren Treibstoffverbrauch pro Passagier und 100 Kilometer bereits um 42 Prozent senken können. Die Flotten der deutschen Fluggesellschaften verbrauchten 2014 durchschnittlich nur noch 3,64 Liter Kerosin.

„Klimaschutz kann nur international geregelt werden. Nationale Alleingänge sind nicht zielführend, sondern wirken im globalen Markt nur wettbewerbsverzerrend“, so Klaus-Peter Siegloch. „Wir brauchen eine Lösung, die für alle gilt.“ Beide waren sich einig, dass es jetzt darauf ankomme, international Mehrheiten zu finden, damit in der Generalsversammlung im Herbst die Einführung eines Klimaschutzinstrumentes beschlossen wird.

Auf dem Weg zum umweltfreundlicheren Fliegen ist die Dekarbonisierung des Luftverkehrs der wichtigste Schritt. Alternative Antriebe und Kraftstoffe, Effizienzsteigerung in den Abläufen am Boden und in der Luft sowie moderne Technologien sind der Schlüssel dazu. „Die Investition in moderne Technik und neue intelligente Lösungen ist jedoch nur möglich, wenn unsere Unternehmen auch die finanziellen Mittel haben. Aber durch europäische und nationale Alleingänge wie die Luftverkehrsteuer wird den deutschen Fluggesellschaften genau diese Investitionskraft genommen. Die Bundesregierung muss deshalb ihr Versprechen einlösen, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftfahrt zu erhalten“, sagt Klaus-Peter Siegloch.

Quelle: BDL