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Lufthansa LEOS nimmt zweiten eSchlepper am Flughafen Frankfurt in Betrieb

eMobility
04.06.2018
LEOS - eTug/eSchlepper
  • Das E-Fahrzeug sorgt für umweltschonende Schlepps von Großraumflugzeugen wie dem Airbus A380 und der Boeing 747
  • Bis zu 75 Prozent weniger Emissionen im Vergleich zu einem konventionellen Flugzeugschlepper

Bei Lufthansa LEOS, dem Experten für Bodenverkehrsdienste an den deutschen Großflughäfen, ist seit 2016 der weltweit erste eSchlepper am Flughafen Frankfurt im Einsatz. Jetzt hat die Tochtergesellschaft der Lufthansa Technik ein zweites Exemplar in Betrieb genommen. Bei dessen Bau wurden einige Verbesserungspotenziale berücksichtigt, die das Unternehmen aufgrund der operationellen Erfahrungen mit dem ersten eSchlepper gemacht hat – sowohl was das technische Design des Fahrzeugs als auch die Ergonomie für den Fahrer angeht.

Das von der schwedischen Firma Kalmar Motor AB entwickelte, 700 kW starke Elektrofahrzeug ist im Frühjahr dieses Jahres bei Lufthansa LEOS in Frankfurt eingetroffen. Nach den nötigen Aufrüstungsarbeiten, wie zum Beispiel dem Einbau von Funk und Transponder, ist es nun am Flughafen Frankfurt im Einsatz. Der eSchlepper sorgt für umweltschonende Wartungs- und Positionierungsschlepps sowie Pushbacks großer Passagierflugzeuge. Er bringt Flugzeuge wie den Airbus A380 oder die Boeing 747 rein elektrisch zu ihren Parkpositionen, in die Werft, ans Gate oder auf den Weg mittels Pushback und kann Flugzeuge bis zu einem maximalen Startgewicht von 600 Tonnen bewegen. Das ist das 15-fache seines eigenen Gewichts.

Mit dem Einsatz des eSchleppers lassen sich bis zu 75 Prozent der Emissionen im Vergleich zu einem konventionellen, dieselbetriebenen Flugzeugschlepper einsparen. Auch der Geräuschpegel des eSchleppers ist deutlich geringer.

Das Elektrofahrzeug verfügt über Allradantrieb und Allradlenkung, so dass es trotz seiner 9,70 Meter Länge und einer Breite von 4,50 Meter auch im teilweise begrenzten Raum der Wartungshangars gut manövrierbar ist. Die Lithium-Ionen-Akkus haben eine Kapazität von 180 Kilowattstunden. Das entspricht in etwa der fünf- bis sechsfachen Kapazität eines handelsüblichen Elektroautos. Im Bedarfsfall können die Akkus auch während des Betriebs mit Hilfe eines integrierten Dieselmotors, dem Range Extender, nachgeladen werden. Das Dieselaggregat erfüllt damit eine absichernde Aufgabe, so dass in jedem Fall die anstehenden Missionen durchgeführt werden können.

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E-Schlepper Lufthansa Leos an Boeing 747-400 VM

Der eSchlepper ist ein Projekt innerhalb der Initiative E-PORT AN am Flughafen Frankfurt. Sie verfolgt das Ziel, einzelne Fahrzeugtypen auf dem Vorfeld sukzessive auf elektromobile Antriebstechniken umzurüsten. Partner der Initiative sind neben der Lufthansa Group die Fraport AG, das Land Hessen und die Modellregion Elektromobilität Rhein-Main. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert die Investitionen der Partner in Höhe von mehreren Millionen Euro in diese zukunftsweisenden Elektromobilitätsprojekte. Wissenschaftlich begleitet wird die Initiative von der Technischen Universität Darmstadt und der Technischen Universität Berlin. 2014 hat E-PORT AN den renommierten GreenTec Award in der Kategorie Luftfahrt erhalten, 2016 den Air Transport World Award als Eco-Partnership of the Year. Bereits 2013 hatte die Bundesregierung E-PORT AN als Leuchtturmprojekt ausgezeichnet.

Quelle: Lufthansa