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BARIG: Luftverkehr in Deutschland darf nicht weiter zurückfallen

 

Luftverkehrssteuer wird zum Standortnachteil

Frankfurt, 7. März 2017: Angesichts der jüngsten Wachstumszahlen im europäischen Luftverkehr warnt das Board of Airline Representatives in Germany (BARIG) eindringlich davor, dass Deutschland im europäischen Vergleich nicht weiter an Boden verliert. Der Luftverkehr in Deutschland läuft Gefahr, seine führende Position aufs Spiel zu setzen, was zwangsläufig negative Auswirkungen auf das Flugangebot, die Netzqualität und generell auf Wirtschaft und Arbeitsplätze zur Folge hätte.

Im Jahr 2016 verzeichneten die deutschen Flughäfen insgesamt rund 223,2 Millionen Fluggäste, 3,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Innerhalb Europas befindet sich Deutschland mit diesem Plus weit abgeschlagen auf den hinteren Plätzen. Zum Vergleich: In Großbritannien kletterte die Zahl der Passagiere 2016 um 6,2 Prozent, in den Niederlanden um 8,6 Prozent, in Irland um 10,4 Prozent, in Spanien um 11 Prozent und in Luxemburg um 11,8 Prozent.

„Diese Entwicklung ist bedenklich, zumal unter den gegebenen Bedingungen keine Trendwende zu erwarten ist“, so BARIG Generalsekretär Michael Hoppe. „Es ist daher dringend an der Zeit, dass bei Politik, Behörden und auch Flughafenbetreibern ein Umdenken einsetzt. Deutschland benötigt attraktive, wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für den Luftverkehr, ist aber im Vergleich viel zu teuer. Unnötige hohe und national hausgemachte Belastungen bremsen nicht nur das Wachstum, sondern drohen sogar, es zu ersticken.“

Der Verband mit rund 100 nationalen und internationalen Fluggesellschaften, die in Deutschland tätig sind, fordert eine spürbare Entlastung für die Airlines. Allein die Luftverkehrssteuer belastet sie mit jährlich über 1 Milliarde Euro. Hinzu kommen die Luftsicherheitsgebühren, die in Deutschland mit rund 700 Millionen Euro zu Buche schlagen. Allerdings liegen nach Auffassung des BARIG die Luftsicherheit und die Terrorabwehr hoheitlich in der Verantwortung des Staates und sollten dementsprechend, wie es auch teilweise in anderen Ländern der Fall ist, von der öffentlichen Hand getragen werden. Gute Beispiele hier sind Spanien, USA und Italien.

Spürbare Zurückhaltung fordert BARIG darüber hinaus von den Airport-Betreibern. Dazu Michael Hoppe: „Anstatt die Gebührenspirale immer weiter nach oben zu drehen, müssen neue Mechanismen greifen. Durch geringere Gebühren für alle an einem Standort operierenden Fluggesellschaften lässt sich nachhaltiges Passagierwachstum erzielen, wovon natürlich gerade auch die Airports profitieren. Mehr Fluggäste bedeuten mehr Einnahmen für die Flughäfen, da Passagiere in zunehmenden Maße an den Airports parken, einkaufen, essen usw.“

Im Zusammenhang mit den Flughafengebühren fordert BARIG ebenfalls eine deutlich höhere Transparenz auf seitens der Airport-Betreiber ein und fordert darüber hinaus faire Gebührenordnungen, die einzelne Player weder besonders bevorzugt noch benachteiligt.

Quelle: BARIG



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